Messen und Handeln: Angewandte Klimabilanzierung als strategische Voraussetzung für den Weg zur Klimaneutralität in Tourismusdestinationen
Antragsteller: Hochschule München
Projektpartner: none
Um Klimaschutzziele im Tourismus einhalten zu können, sind umfangreichere Anstrengungen bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG) erforderlich. Hierfür sind datenbasierte Minderungsstrategien notwendig.
In diesem Forschungsprojekt werden die THG-Emissionen in den Destinationen Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Nördlicher Schwarzwald nach den methodischen Ansätzen „Bottom-up“ und „Top-down“ erhoben. Die Kombination beider Methoden ermöglicht die Ermittlung eines detaillierten Klimafußabdrucks für jede touristische Aktivität .
Als Ergebnis wurde ein Leitfaden zusammengestellt, der anderen Destinationen Orientierung bietet. Die zu identifizierenden Minderungspotenziale können direkt für andere Destinationen und weitere Vorhaben auf Bundesebene nutzbar gemacht werden.
Was ist das Ziel des Projekts?
- Entwicklung evidenzbasierter Verfahren zur Treibhausgasbilanzierung von Destinationen
- Umfassende Bestimmung des touristischen CO2-Fußabdrucks für verschiedene Destinationsarten
- Erstmalige Anwendung der Top-Down-Methode für regionale Destinationen in Deutschland
- Ermittlung von Datenbedarf und -qualität für eine CO2-Fußabdruck-Bestimmung
- Praxisnahe und verständliche Darstellung des Ansatzes von touristischen Treibhausgasbilanzierungen
Welche Methoden werden angewandt?
- Bottom-Up-Multiplikationsmethode zur Bestimmung des CO2-Fußabdrucks anhand der touristischen Reisekette
- Top-Down-Methode mit erweiterter umweltökonomischer Gesamtrechnung und Tourismus-Satellitenkonten
- Qualitative Interviews mit nationalen und internationalen Expert:innen
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
- Erstellung von Treibhausgasbilanzierungen für drei Tourismusdestinationen mit beiden Methoden
- Formulierung eines attraktiven Leitfadens für Tourismusverantwortliche erstellt.
- Indirekte Emissionen nehmen zwischen 56 und 78% der touristischen Gesamtemissionen ein
- Ergebnisse beider Methoden nicht direkt vergleichbar, haben aber verschiedene Anwendungsvorteile
- Notwendigkeit robuster und transparenter Datenbasis, um Treibhausgasbilanzierungen umzusetzen
Was können andere aus diesem Projekt lernen?
- Der touristische CO2-Fußabdruck lässt sich für alle Destinationsarten bestimmen
- Die Top-Down-Methode ist für die Landesebene gut geeignet
- Die Bottom-Up-Methode ist für die regionale und lokale Ebene besser geeignet
- Datenumfang und -qualität müssen erheblich verbessert werden
- Notwendig: Baseline-Erhebung des CO2-Fußabdrucks für strategisches Klimaschutzmanagement
Jetzt den Leitfaden herunterladen
Der Leitfaden "Angewandte Klimabilanzierung als strategische Voraussetzung für den Weg zur Klimaneutralität in Tourismusdestinationen" ist hier verfügbar.
Berichte zur Erstellung der Treibhausgasbilanz
nach dem Top-Down-Prinzip:
Berlin
Mecklenburg-Vorpommern
Nörderlicher Schwarzwald
Berichte zur Erstellung der Treibhausgasbilanz
nach dem Bottom-Up-Prinzip:
Weitere Fragen zum Projekt?
Ansprechpartner
Prof. Dr. Marius Mayer
Fakultät für Tourismus, Nachhaltigkeit und Destinationsentwicklung, Hochschule München / University of Applied Sciences
E-Mail: marius.mayer@hm.edu
Martin Balas
reCET UG (haftungsbeschränkt)
E-Mail: Martin.Balas@reCET.de