Kompetenzzentrum Tourismus

Bertelsmann Stiftung

Studie | Nachhaltigkeit | Netto-Null-Emissionen (Net Zero)

Veröffentlichung: März 2025

Seitenanzahl: 116

Sustainability Transformation Monitor 2025

Studienbewertung: Sustainability Transformation Monitor 2025

Einleitung

Der Sustainability Transformation Monitor 2025 (STM25) dokumentiert den Stand der nachhaltigen Transformation der deutschen Wirtschaft. Herausgegeben wird der Bericht von der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Mercator, der Universität Hamburg und der Peerschool for Sustainable Development.

Mehr als 600 Organisationen nahmen teil, davon 422 aus der Realwirtschaft. Auch Fachinstitutionen wie der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft, der Deutsche Nachhaltigkeitskodex und der Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung unterstützten die Erstellung.

Der Bericht legt den Fokus auf die Frage, wie Unternehmen und Finanzinstitutionen Nachhaltigkeit in ihre Strategien, Prozesse und Finanzierungsmodelle integrieren.

Zielsetzung

Der Monitor zielt darauf ab, den Fortschritt und die Herausforderungen der Nachhaltigkeitstransformation sichtbar zu machen. Er analysiert strukturelle Verankerungen von Nachhaltigkeit, Dekarbonisierungsbestrebungen, Governance-Strukturen sowie den Beitrag von Finanzierung und Kapitalflüssen zur Transformation. Ziel ist es, daraus praxisnahe Impulse für Unternehmen, Finanzakteure und die Politik abzuleiten.

Zielgruppe

Die Studie richtet sich an:

  • Unternehmen aller Branchen und Größen,
  • Banken, Investoren und Finanzdienstleister,
  • politische Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene,
  • wissenschaftliche Einrichtungen mit Fokus auf nachhaltige Entwicklung.

Ergebnisse

  • Governance: Zwei Drittel der Unternehmen haben Nachhaltigkeit inzwischen auf oberster Führungsebene angesiedelt. Jedoch bestehen häufig noch Lücken bei der operativen Durchdringung und der Verankerung klarer Verantwortlichkeiten.
  • Treiber und Hemmnisse: Politische Regulierung, die junge Generation und bestehende Mitarbeitende zählen zu den Haupttreibern der Transformation. Die wichtigsten Hemmnisse sind fehlende Marktanreize, Ressourcenmangel und politische Unsicherheiten.

Quelle: Sustainability Transformation Monitor 2025, S. 38

  • Dekarbonisierung: 65 Prozent der Unternehmen kennen ihren eigenen Treibhausgas-Fußabdruck. 37 Prozent haben konkrete Klimaziele formuliert, was auf eine gestiegene, aber noch nicht flächendeckende Verbindlichkeit hindeutet.
  • CSRD-Readiness: Über die Hälfte der Unternehmen schätzt sich selbst als bereit für die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ein. Dieser Wert könnte künftig als Benchmark für ähnliche Erhebungen, etwa im Tourismussektor, genutzt werden.

Quelle: Sustainability Transformation Monitor 2025, S. 60

  • Finanzierung: Nachhaltigkeit gewinnt in der Kreditvergabe und im Risikomanagement zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig bestehen weiterhin Defizite im Datenaustausch zwischen Realwirtschaft und Finanzsektor, was die Integration nachhaltigkeitsrelevanter Kriterien in Finanzierungsentscheidungen erschwert.
  • Dynamik: Insgesamt zeigt sich, dass die Transformationsdynamik leicht abnimmt – vor allem infolge politischer Unsicherheiten, fehlender wirtschaftlicher Anreize und knapper Ressourcen, insbesondere im Mittelstand.

Kritische Würdigung

Der Sustainability Transformation Monitor 2025 bietet eine fundierte empirische Grundlage zur Bewertung der Nachhaltigkeitstransformation. Besonders hervorzuheben ist die umfassende Verknüpfung von Realwirtschaft und Finanzwirtschaft sowie die Möglichkeit, Fortschritte und Stagnationen durch eine kontinuierliche Erhebung über die Jahre hinweg sichtbar zu machen.

Die Herausarbeitung der Wechselwirkungen zwischen regulatorischem Druck, Finanzierungsentscheidungen und Unternehmensstrategien zeigt praxisrelevante Ansatzpunkte auf, sowohl für Unternehmen als auch für politische Akteure. Für tourismusnahe Branchen wird deutlich: Nachhaltige Transformation wird zunehmend über Marktzugänge, Finanzierungsmöglichkeiten und Berichtspflichten gesteuert werden und ist damit keine freiwillige Zusatzaufgabe mehr, sondern Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit.

Die vollständige Studie kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

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