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Nur begrenzte Spuren von "Flygskam"

Bild: Pixabay / Gellinger

Verkehrsträger mit einem hohen CO2-Ausstoß stehen in diesem Jahr durch die öffentliche Diskussion über mehr Nachhaltigkeit unter einem besonderen Druck und können potentiell dazu beitragen, dass sich die Urlaubsströme signifikant ändern. Zumindest einige Indizien sprechen tatsächlich für ein sich bereits änderndes Reiseverhalten.

Zwei Beispiele:

1. Die Zahl der Übernachtungen in Deutschland steigen. Laut Statistischem Bundesamt liegen sie im 1. Halbjahr 2019 um 3,8 % über Vorjahreszeitraum. Vor allem inländische Gäste nutzten von Januar bis Juni 2019 die deutschen Beherbergungsbetriebe: insgesamt 182,6 Millionen mal, vier Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2018.

2. Auch der Campingmarkt wächst. Nach Angaben des Statischen Bundesamts stieg die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2018 um 11,3 % auf 24,6 Millionen.

Allerdings: Auch Flugreisen nehmen in Deutschland weiter zu

Noch ist unklar, ob sich das Reiseverhalten tatsächlich nachhaltig ändert. Die amtliche Statistik ist nicht umfassend und berücksichtigt nur Betriebe mit einer Größe von mindestens zehn Betten. Und das Wachstums im Übernachtungsmarkt liegt in der Summe eher im allgemeinen Branchentrend. Auch die Zahl der Flugreisen in Deutschland steigt weiter kontinuierlich an.
Nach aktuellen Berechnungen des statistischen Bundesamts stieg die Zahl der Fluggäste an den 24 deutschen Verkehrsflughäfen im 1. Halbjahr um 4,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 58,9 Millionen. Dabei legte der innerdeutsche Flugverkehr nur moderat um 2,3 % zu. Innereuropäische Flüge hingegen stiegen um 4,8 %. Vor allem die beliebten Urlaubsregionen auf den Balearen (plus 8,5 %) und die türkische Urlaubshochburg Antalya (plus 17,3 %) legten deutlich zu.

Auch in der zuletzt medial viel gescholtenen Kreuzfahrtbranche scheint global betrachtet keinesfalls Rezessionsstimmung aufzukommen. Nach Berechnungen des Branchendienstes Cruise Industry News hat im August 2019 der Auftragsbestand für neue Kreuzfahrtschiffe einen Rekordwert erreicht. Bis zum Jahr 2027 werden weltweit 123 neue Kreuzfahrtschiffe mit einem Ordervolumen von 70 Mrd. US-Dollar erwartet.


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