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Recovery-Check: Belebung des touristischen Geschäfts wird nicht vor Ostern 2021 abgeschlossen sein

Mit dem Recovery-Check, einer neuen Szenario-Analyse, untersucht das Kompetenzzentrum Tourismus die Erholungspotentiale für die Tourismuswirtschaft in Deutschland. Gefragt wird nach dem weiteren Verlauf der Corona-Krise und der vollständigen Erholung des touristischen Geschäfts.

Wichtigstes Ergebnis: Mit einer vollständigen Belebung des touristischen Geschäfts in allen Sektoren der Tourismuswirtschaft ist aktuell nicht vor Ostern 2021 zu rechnen. Zwischen September 2021 und schlimmstenfalls Herbst 2023 wird sich das touristische Geschäft voraussichtlich normalisieren.

Drei Szenarien, vier Phasen. Der neue Recovery-Check nennt Phasen und potentielle Umsatzeinbrüche für die deutsche Tourismuswirtschaft.

Die erste Analyse ist bereits mit den Mitgliedern unseres Fachbeirats abgestimmt. Darin untersucht der Recovery-Check die Erholungspotentiale für die Tourismuswirtschaft in Deutschland in ihrer Gesamtheit. Weitere Befragungswellen folgen in Kürze. Auch Untersuchungen von einzelnen Sektoren des Tourismus in Deutschland sind in Planung.

Das Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes geht davon aus, dass die aktuell bestehenden Restriktionen und Reiseeinschränkungen frühestens ab Ende April, wahrscheinlicher ab Ende Mai, schrittweise gelockert werden. Je nach Länge des bestehenden Shutdowns wird in dieser Phase damit gerechnet, dass verglichen zum Vorjahr nur zwischen zwei und 20 Prozent der Umsätze branchenweit erzielt werden können.

Die folgenden Phasen „Lockerung“ und „Belebung“ zeichnen sich zum aktuellen Zeitpunkt durch eine verhältnismäßig große Spanne der zu erwartenden Umsätze zwischen dem optimistischen und dem pessimistischen Szenario aus. In der Normalisierungsphase sind durch die weitgehende Immunität der Bevölkerung bereits Umsätze zwischen 70 und 90 Prozent zu erwarten.

In der optimistischen Betrachtung wird die Normalisierung mit der Ostersaison 2021 einsetzen. Die deutsche Tourismuswirtschaft könnte dann bereits im September 2021 den Stand des Basisjahres 2019 erreichen. Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch erscheint die dafür notwendige flächendeckende Verfügbarkeit eines Impfstoffes und der weitgehende Abbau von Reisebeschränkungen erst im Sommer 2021 wahrscheinlich. Folglich würde sich die deutsche Tourismuswirtschaft erst bis zum Sommer 2022 wieder vollständig erholen können.

Die Corona-Krise im Zeitverlauf: Frühestens im September 2021 rechnet das Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes aktuell mit dem Erreichen der normalen Umsatzniveaus aus 2019. Schlimmstenfalls ist es in der Betrachtung der gesamten Tourismuswirtschaft sogar erst im Jahr 2023 soweit.

Schrittweise Erholung: Mit Umsatzeinbrüchen im Vergleich zum Basiszeitraum 2019 ist in allen Phasen und Szenarien zu rechnen. Allerdings wird sich der Tourismus in Deutschland in Teilen schon zeitnah wieder erholen.

Der neue Recovery-Check basiert auf einer komplexen Analyse-Methodik und wird fortlaufend aktualisiert. Auf Basis relevanter Veröffentlichungen, Studien und Analysen wurden die wahrscheinliche Dauer der einzelnen Phasen sowie die zu erwartenden Umsätze der gesamten deutschen Tourismuswirtschaft im Vergleich zum Basiszeitraum 2019 ermittelt. Diese Angaben variieren unter einer optimistischen, einer realistischen und einer pessimistischen Betrachtung (Szenarien).
Die Ergebnisse unseres Recovery-Checks dienen Politik und Tourismuswirtschaft als Grundlage, um Zeiträume zu skizzieren, die ein differenziertes Handeln erfordern. Strategische Maßnahmen können auf dieser Basis zeitlich und inhaltlich besser geplant werden.

Download Methodik und zusammenfassende Ergebnisse (pdf, 162 KB)

Die nächste Ausgabe des Recovery-Checks erscheint voraussichtlich in KW 17/2020.
Täglich aktuelle Informationen zu Corona und Tourismus gibt es auf unserem tourismus-wegweiser.de.


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