News

Transformation der Studienlandschaft – die neue Rolle des Tourismus

Transformation in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik bedeutet auch Transformation des Wissenschafts- und Bildungssystems. Und so hat es in den letzten Jahren – nicht zuletzt durch die Verwobenheit einer Vielzahl von Krisen - auch Veränderungen der Studienlandschaft im Bereich Tourismus gegeben, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden: Nachhaltigkeit und Verantwortung spielen eine bedeutsame Rolle im Rahmen gesellschaftlicher Entwicklung. Die Klima- oder Gesundheitskrise und die entsprechenden gesellschaftlichen Diskurse der letzten Jahre zeigen die zunehmende Notwendigkeit, aber auch Wichtigkeit gesellschaftlicher Verantwortung. Politik sieht sich zunehmend in einer Rolle, durch eine gezielte Umsetzung von Imperativen der Nachhaltigkeit gesellschaftliche Verantwortung einzufordern.

Angesichts der wachsenden Bedeutung von Umwelt- und sozialer Verantwortung im Tourismus haben sich viele Studiengänge auf Nachhaltigkeit spezialisiert. Es gibt eine größere Betonung der Umweltauswirkungen des Tourismus und der Entwicklung nachhaltiger Praktiken in den Bereichen Unterkunft, Transport und Attraktionen. Studierende werden dazu ermutigt, innovative Lösungen für die Herausforderungen des nachhaltigen Tourismus zu finden. Die fortschreitende technologische Entwicklung und die damit zusammenhängende Digitalisierung verändern Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in rasanter Weise.

Auch Wissenschaft steht vor der Herausforderung, mit aufgrund dieser Entwicklung vorhandenen Daten umzugehen und Evidenz zu schaffen, um Entscheidungen vorbereiten zu können. Studierende lernen, wie sie Technologie effektiv nutzen können, um die Kundenerfahrung zu verbessern und auf die sich schnell verändernden Anforderungen der Branche zu reagieren. Tourismus ist ein multidisziplinäres Gebiet, das verschiedene Bereiche wie z.B. Wirtschaft, Kultur, Geografie, Sozialwissenschaften und Umweltwissenschaften umfasst. Die Studienprogramme im Tourismus haben sich zunehmend interdisziplinären Ansätzen geöffnet, um den Studierenden ein breiteres Verständnis des Phänomens Tourismus zu vermitteln.

Gesellschaft interessiert sich für Tourismus weit über das klassische Urlaub machen hinaus, was Fragen der Lebensraum-, Standort- und Regionalentwicklung zunehmend in den Mittelpunkt rückt. Dies ermöglicht es den Studierenden, ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen zu entwickeln und ihre Karrieremöglichkeiten zu erweitern. Um den steigenden Anforderungen der Tourismusbranche gerecht zu werden, setzen viele Studiengänge verstärkt von Beginn des Studiums an auf praxisorientierte Lehrmethoden. Praktika, Fallstudien, Projektarbeit und Exkursionen sind zentraler Bestandteil des Studiums, um den Studierenden das konkrete Lernen am Projekt zu ermöglichen, und um anstelle der traditionellen Anwendung von Theorie in der Praxis ein Projekt zu entwickeln, und je nach Verlauf des Projektes die theoretischen Grundlagen Schritt für Schritt zu liefern. Dies erfordert Reflexionskompetenz und ist eine notwendige Grundlage für eine Transformationskompetenz.

Die Studierenden müssen zukünftig besser auf die Herausforderungen und Chancen vorbereitet sein, die der Tourismus bietet. Sie müssen auf Veränderungen und Herausforderungen in der Branche einerseits reagieren können und andererseits diese aktiv gestalten können. Transformation geschieht, daher gilt es, sie zu erkennen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Transformation kann aber auch gestaltet werden, wenn man die Zusammenhänge versteht und die Methoden dazu beherrscht.

Das Studium im Bereich Tourismus entwickelt sich weiter, um den Anforderungen einer sich verändernden Gesellschaft und Wirtschaft gerecht zu werden.

Auf Grundlage dieser Überlegungen wurde an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt der Masterstudiengang „Transformation und nachhaltige Lebensraumentwicklung – Tourismus neu gestalten“ ausgearbeitet. Dieses Masterprojekt ist kein klassisches Tourismus-Master-Programm, sondern ein „Transformations-Master“ mit dem Tourismus als Fallstudie und ideales Experimentierfeld für neue Entwicklungen, ein Reallabor für gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen. Der Masterstudiengang zeichnet sich durch ein Studium mittels projektorientierter und kooperativer Lehre aus, und weiterhin ist dieser spezielle Studiengang gekennzeichnet durch einen Großteil digitales Studium (Fernstudium). Es handelt sich um einen universitären Abschluss (Master of Science) in Kooperation von Katholischer Universität Eichstätt-Ingolstadt und den Hochschulen Deggendorf, Kempten und München, also all jenen Hochschulen in Bayern, die eine eigene Fakultät für Tourismus und damit ein hohes Maß an tourismuswissenschaftlicher Kompetenz haben. Während die Hochschulen vor allem die Tourismus-Kompetenz in das Masterprojekt einbringen, konzentriert sich die Universität auf Transformations- und Methoden-Kompetenzen. Erstmals wird der Masterstudiengang im Wintersemester 2023/24 starten.

Informationen unter: www.ku.de/tourismus-neu-gestalten


zurück