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Unser Relevanzcheck: Was bewegt im Tourismus 2030?

Wie relevant sind prognostizierte Zukunftsentwicklungen für die Vertreter und Akteure in unserer Branche wirklich? Welche Bedeutung haben sie für Leistungsträger, wie wichtig sind sie für DMO und welche Folgen haben die Entwicklungen für Reiseveranstalter, Online Travel Agencies und für den stationären Vertrieb? Was können wir tun, um Risiken zu minieren und wünschenswerte Entwicklungen zu fördern?

Anhand von 13 zentralen Thesen aus unserer Delphi-Studie und der Phocuswright – Studie „Tourism in Germany 2030“ haben sich in unserer Workshop-Reihe mehr als 30 Experten aus allen touristischen Segmenten mit diesen Fragen auseinandergesetzt.


Gearbeitet wurde in angenehmer Atmosphäre in der Ulme 35 (Interkulturelle Begegnungsstätte aus dem Format Meet & Change des Berlin Convention Office)

In Arbeitskreisen, jeweils stellvertretend für Leistungsträger, für DMO und für Reiseveranstalter/ Reisebüros/ Online Travel Agencies wurden die Thesen abgeklopft und teilweise optimiert und mit Handlungsempfehlungen ergänzt. Die Ergebnisse offenbaren deutliche Unterschiede in den Perspektiven: Für Leistungsträger stehen andere Thesen im Vordergrund als für DMO, für Reiseveranstalter andere als für Reisemittler. Einige zentrale Erkenntnisse (mit jeweils unterschiedlicher Relevanz in den einzelnen Arbeitskreisen) aus unseren Workshop-Gruppen:

  • Der stationäre Reisevertrieb muss neue Geschäftsmodelle integrieren, um nicht vom Onlinereisevertrieb verdrängt zu werden. Hierzu muss die Aus- und Weiterbildung umstrukturiert und Digitalisierung als Schwerpunkt aufgenommen werden. Außerdem muss die Spezialisierung hinsichtlich der Produkte gefördert werden.
  • Damit die deutsche Tourismusbranche auch in Zukunft Innovationen hervorbringen kann und sich deutsche Start-Ups Marktanteile sichern können, ist die moderierte Netzwerkbildung zwischen etablierten und jungen Unternehmen zentrale Voraussetzung und wichtiges Anliegen der Akteure.
  • Datenmanagement ist bereits jetzt eine zentrale Aufgabe in Management und Marketing. Um mit der zukünftigen Relevanzsteigerung Schritt zu halten, muss Datenmanagement, auch im Mittelstand, in der Organisationsstruktur verankert werden.
  • Der Digitalisierung als Begriff wird höchste Bedeutung eingeräumt. Ein konkretes Verständnis für die Bestandteile der Digitalisierung ist jedoch oft nicht vorhanden. Dieses Bewusstsein muss konsequent in alle Bereiche von Lehre, Aus- und Weiterbildung eingebracht werden. Von der Schule über die Ausbildung bis zu den Hochschulen und Universitäten.
  • Die Rolle von DMO muss neu gedacht, Kompetenzbereiche müssen neu definiert und erweitert werden. In Zukunft werden DMO lokale und regionale Entwicklungsstrategien integrieren und als neutraler Lotse fungieren. Die Bildung belastbarer Strukturen und die Entwicklung klarer Visionen und Ziele sind Voraussetzung für die kommenden Veränderungen.
  • Übergeordnete Netzwerke sind wichtig, um Synergien für eine kundenorientierte und nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Um Deutschland im Sinne einer kulturell offenen und mehrsprachigen Destination weiterzuentwickeln, müssen Ängste abgebaut, interkulturelle Kompetenzen und Mehrsprachigkeit gefördert werden.

Wir danken allen Beteiligten für die engagierte Teilnahme und die wertvollen Eindrücke. Die Ergebnisse werden nun von uns weiter aufbereitet und bieten somit eine wichtige Orientierung für die Tourismusentwicklung bis zum Jahr 2030.

Weitere Informationen folgen in unserem Newsletter und auf www.kompetenzzentrum-tourismus.de.

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